Sonntag, 21. August 2016

Storlien -> Bellingstua

04.08. bis 08.08.2016

Gut das jetzt erst einmal Ruhetag ist. Das mit dem Wanderstock und den Lecks im Zelt habe ich noch nicht richtig verwunden. Aber ich habe jetzt ein warmes Zimmer, eine Dusche plus einer Waschmaschine. Das lenkt fürs Erste ab und weil man ja nicht nur Pech haben kann fährt die sehr hilfsbereite junge Rezeptionistin sowieso noch zur Post und anschließend ein paar andere Gäste abholen so das ich mir die 3 km bis zur Post sparen kann und ganz bequem im Van mitfahren kann. Luxus, den das Paket ist ganz schön schwer (die neuen Karten ca. 1,5 kg sind auch dabei).
Die Dame bei der Post teilt mir dann mit das man in Schweden die Pakete nicht einfach zur Poststation schicken kann. Normalerweise nehmen sie so Etwas gar nicht erst an... Also schon wieder Glück gehabt!
Spannend wird es erst als ich dann an die Reparatur von Zelt und Stock gehe. Denn der Klebstoff zum Abichten braucht eigentlich mindestens 12 Stunden ehe die Verbindung belastbar ist. Ich kann aber nicht so lange warten, denn ich habe nur einen Ruhetag (oder jedenfalls möchte ich nicht noch einen weiteren machen) und es sind so viele einzelne Stellen die auch recht ungünstig verteilt sind dass ich sie nicht alle gleichzeitig mit irgendetwas beschweren kann.


Reparaturarbeiten am Zelt
Beim Stock wird es dann noch interessanter. Ich bekomme zwar das Gegenstück des Unterteils (da wo die Spitze dran ist) aus dem Mittelteil des Teleskopstocks gezogen aber wie bekomme ich die jetzt wieder zusammen?
Eine Neuanschaffung kann ich in Storlien und Umgebung nicht tätigen, es gibt einfach kein Sportgeschäft in der Nähe. Das allein hat mich eigentlich auch nicht erstaunt, entsetzt war ich erst als mir die Dame an der Rezeption mitteilt das es auch nichts Baumarkt ähnliches gibt wo ich zumindest Klebstoff kaufen könnte.
Aber Gottseidank findet sich im Fundus des Hausmeisters noch angefangener Epoxidkleber (für Kenner: leider ein zwei lomponentiger und eine Mischdüse ist nicht zufinden...). Wo mit ich die beiden gebrochen Teile wieder in Position bringe hab ich mir vorher schon überlegt... Ich sag mal so: Man sollte nie unterschätzen wofür Biertrinken so gut sein kann :-)


Bastelstube Fortuna - heute: was man alles mit Bierdosen machen kann...
Eng zusammen gerolltes Weißblech ist genau das was ich jetzt brauchen kann. Zusammen mit der Überraschungsmischung des 2K-Klebers sollte das doch halten.
Die Probe aufs Exempel am nächsten Tag lässt auf jeden Fall hoffen. Nachdem ich noch einmal kurz bei der Post war um einige der Sachen weiter zu schicken um sie nicht jetzt schon tragen zu müssen geht es wieder ins Fjell und noch am gleichen Tag zurück nach Norwegen.



Und wieder wird es nass. Vornehmlich von unten, Regenschauer halten sich in diesen Tagen in Grenzen. Dafür geht zum Teil ein sehr heftiger Wind und ich bin mal wieder froh ein so stabiles Zelt zu haben. Denn alle Kriterien (gerade, eben, trocken, nicht weit von einer Wasserversorgung und Windschatten) erfüllt ein Standplatz für mein kleines Eigenheim nur äußerst selten.





Zwischendurch mache ich noch eher ungeplant noch eine kleine Topptur (wie es hier so schön heißt). Auf meiner Karte ist nur ein markierter Weg eingezeichnet, deshalb mache ich mir anfangs auch gar keinen Kopf als die Markierungen plötzlich neonorange sind. Sie sind auf jeden Fall Nagel neu und ich denke nur das sie wohl den Steig von der anderen Seite auch mal begehen  und nachmarkieren sollten, denn für meine Richtung sind einige Teilstück nur schlecht zu erkennen. Irgendwann werde ich dann aber doch stutzig... Mit dem Weg auf der Karte passt die Wegführung nicht zusammen. Ob sie wohl den unmarkierten Steig auf der Karte als Neuerung gekennzeichnet haben? Hhmmm... Nein das passt auch nicht ganz. Am Ende weiß ich zwar wo ich bin entschließe mich aber nach dem ersten Gipfel dafür auf den eigentlichen Pfad zurück zukehren, denn die Richtung stimmt zwar aber ich vermute der andere nimmt jeden der hier möglichen Gifel mit. Und mit Kleinmonsterchen auf dem Rücken muss das wirklich nicht sein.


Gipfelsieg mit Monsterchen
Später in einer der nächsten Hütten stellt sich dann heraus das ich der Route eines Bergmaratons gefolgt bin, der gerade an diesem Wochenende stattfindet und eben genau in mir entgegengesetzte Richtung verläuft.
Kurz bevor ich dann für einige Kilometer wieder auf die Landstraße muss treffe ich überraschend auf zwei NPLer die im Gegensatz zu mir von Nord nach Süd unterwegs sind. Schön sich mal so austauschen zu können, das passiert ja eher selten! Von den beiden erfahre ich auch das ich mit dem Wetter bisher wirklich Glück hatte. Sie hatte zum Start zwar keinen Schnee aber zwei Monate quasi durchgängig Regen! Puh, das hätte ich glaube ich nicht durchgehalten!
Aber weil wir grad beim Thema sind: kurz nach diesem ungewöhnlich Treffen fängt es an zu Regnen und ich beschließe einen kurzen Tag in der Bellingstua ausklingen zulassen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen