Montag, 8. August 2016

Und weiter geht's

Nun geht's wieder richtig los... Aber da es am Morgen noch leckere Eierkuchen im Wohnmobil gibt und irgendwie alles so gemütlich ist, geht es dann doch erst so gegen Mittag wirklich in den Wald Richtung Valdalen. Besonders weit komme ich deshalb an diesem Tag nicht und da es am frühen Abend immer wieder nach Gewitter klingt lasse ich mich lieber schon vor der Bergkuppe nieder. Auch wenn hier das Wort Berg etwas übertrieben ist, aber Bäume gibt's halt keine...
Kaum ist das Zelt bezogen schlägt sie auch schon zu: die Sehnsucht nach der Gesellschaft der Menschen die man SSSOOO lieb hat. Die Umstellung von Ruhe auf Trubel war bei weitem nicht so schwer wie umgekehrt. Gott sei dank hab ich ein klein bisschen Netz und so bauen mich zwei meiner Lieblingsmenschen per SMS wieder auf und so geht es dann doch mit einem Lachen im Gesicht und einer ordentlichen Portion neuer Motivation  in den Schlafsack.



Der nächste Tag ist Wettertechnisch mal wieder eine ordentliche Achterbahnfahrt: es beginnt bewölkt mit einem kurzen Regenschauer geht in strahlende Sonne und einer unglaublichen schwülen Luft über um dann am späten Nachmittag - gerade als ich von meinem Landstraßenabstecher wieder ins Fjell will - wieder mit Gewitterwolken aufzuwarten. Aber wie schon am Tag zu vor donnert es nur. Blitze sind keine auszumachen. Als ich dann die Baumgrenze erreiche hat sich das ganze wieder in Wohlgefallen aufgelöst und so gehe ich weiter bis ich an einem schönen Bach mein Lager aufschlagen und bei Sonnenschein ein Bad nehmen kann.
Femundsmarka - Litle Grøvelsjøen

Femundsmarka

Die Femundsmarka ist ganz eigen mit ihren lichten Wäldern in denen die Bäume weiter auseinanderstehen als auf mancher Steuobstwiese. Überhaupt gefällt mir die Landschaft hier ausgesprochen gut. Es gibt so viele herrliche Seen. Beim nächsten Besuch hier kommen definitiv Angel und Kanu mit!

Nun führt mich mein Weg über Svukuriset in Richtung Røvollen. In Svukuriset muss ich dann nach dem Kampf mit den Mücken am Wegesrand erstmal eine richtige Pause einlegen. Eigentlich wollte ich ja nichts Süßes sonder etwas Herzhaftes wie zum Beispiel ein belegtes Brötchen essen bin dann aber an meiner Gier gescheitert... Das erste auf der Tafel Angeschriebene war Ost (= Käse), also genau das Richtige für mich! Das dahinter kakka (=Kuchen) stand hat mein Hirn in dem Moment ignoriert... Und welche Überraschung Käsekuchen ist auch in Norwegen Käsekuchen... Naja was soll's? Geschmeckt hat es :-)

Lecker Kaffeetrinken in Svukuriset


Gleich anschließend gab es beim weitergehen noch eine Überraschung für die Augen: Afrika in Norwegen! Oder zumindest stell ich mir Afrika so vor... Nur das hier die Bäume der Savanne Birken sind. Um noch etwas mehr Autenzität zu erzeugen gab es auf einer recht langen Strecke kein Trinkwasser. Da ich aber vor hatte genau in diesem Bereich zu zelten wurde mein Rucksack gefühlt mit einem ordentlichen Wasservorrat mit einemmal richtig schwer. Puh! Gut das ich am nächsten Tag wegen einer Gewitterwarnung sowieso Pause machen wollte. 

Femundsmarka - Stor-Svuku
Femundsmarka

Femundsmarka - Nähe Røvoltjønnan 

Letztendlich habe ich vom Berg aus die kleine Seenplatte gesehen und da war klar: das schaff ich heute noch! Und so war das Geschleppe eigentlich umsonst... Warum an den Seen noch kein anderes Zelt stand klärte sich dann leider erst aus der Nähe... Steine! Große und kleine. Mal mehr mal weniger regelmäßig auf dem Boden verteilt. Nach einer halben Stunde der Suche war dann aber endlich ein Platz gefunden und der Hunger groß, denn mittlerweile war es spät geworden.



Zeltplatz am Røvoltjønnan

Obwohl gestern erst Ruhetag in Røvollen war - mit Baden im Fluss, Sonnen und Blaubeereierkuchen (natürlich selbst gesammelt auf dem Weg zur Hütte) - muss ich aufgrund einer Ausnahmesituation schon nach etwa 10 statt der geplanten 17 bis 20 km das Zelt aufschlagen... Und ihr werdet mich verstehen, denn die Ausnahmesituation heißt: Sandstrand, Sonne und über 20°C
Das passiert mir sicher nicht nochmal, da konnte ich nicht vorübergehen. Auch wenn das in den nächsten Tagen etwas mehr Kilometer bedeutet! Das Zelt steht ca 10 m vom Wasser, barfuß durch den Sand laufen und natürlich: Baden war ich auch schon! Einfach herrlich - Wenn die Femundsmarka nicht schon längst mein Herz erobert hätte, dann wäre ich ihr spätestens jetzt verfallen!!!

Sandstrand am Nedere Muggsjøen

Nach dem Badengehen ein Regenbogen
Der nächste Tag biete wieder eine Auswahl verschiedenster Wetterlagen... Nieselregen, strahlende Sonne, Regengüsse und Graupelschauer bei Sonnenschein und Regenbogen...



Femundsmarka - Ausblick vom Støvelskaftet

Wetterkapriolen am Støvelskaftet (Femundsmarka)
Bis ich dann an der schwedische Grenze stehe und symbolisch den Rentierzaun durchschreiten muss der hier die norwegischen und schwedischen Tiere auf ihrer angestammten Seite hält.

Rentierzaun an der schwedisch-norwegischen Grenze

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