Montag, 5. September 2016

Nordli -> Røyrvik

17.08. bis 20.08.2016

Angekommen in der Post wird meine Vorfreude ersteinmal ganz schön gedämpft: das Paket ist nicht zu finden!
Die Dame am Postschalter kann dann aber ausfindig machen, dass es immer noch in Oslo beim Zoll ist. Da die Zollpapiere die ich in Schweden ausgefüllt habe nicht beiliegen kann es nicht freigegeben werden. Zum Glück habe ich meine Kopie der Papiere nicht irgendwo zum Feuerentzünden verwendet! So können wir von Nordli aus einen Scan an den Zoll senden.
Aber trotzdem bedeutet es warten, denn mindestens 1 oder 2 Tage wird es wohl dauern bis das Paket in Nordli ankommt. Will ich das? Eigentlich nicht! Im Supermarkt in dem die Post integriert ist gibt es sogar richtige Trekkingnahrung. Also steht die Entscheidung bald: ich gehe weiter und sobald das Paket eingetroffen ist kann ich anrufen und es entweder nach Røyrvik oder Hatfjelldalen weitersenden lassen.
Nach all der Aufregung muss ich dann erstmal eine ordentliche Mittagspause mit vielen leckeren Sachen aus dem Supermarkt machen.

Als ich mich dann endlich losreißen kann geht es wie auch in den nächsten Tagen entlang der Landstraße Richtung Børgefjell, dem nächsten weglosen Abschnitt auf meiner Tour. (Hoffentlich hält das gute Wetter an!)





Kurz vor Røyrvik treffe ich dann mal wieder Jemanden der mir gute Tipps für die Wegführung geben kann und vorallem auch weiß wo man in Røyrvik, dem letzten größerem Ort vor dem Børgefjell gut übernachten kann. Wenn sich die Leute etwas Zeit nehmen kann ich solche Unterhaltungen mittlerweile gut auf norwegisch führen und bin gleich ein bisschen stolz auf mich :-)

Als ich dann voller Vorfreude auf eine warme Dusche am Gjestegård ankomme gibt es dann wieder eine unschöne Überraschung: an diesem Wochenende ist leider geschlossen. Ein Paar das gerade aus dem Børgefjell zurück ist und hier die Nacht verbringen wollte bevor es am nächsten Tag nach Hause geht kommt mir entgegen und überbringt die schlechte Nachricht. Ich bin erstmal sprachlos. Was nun? Die Post hat heute schon geschlossen, eigentlich wollte ich dort noch die Nachsendung des Pakets organisieren und ein paar Karten zurücksenden die ich nicht mehr brauche... Essen muss ich auch noch auftreiben und natürlich weitergehen um einen Zeltplatz mit Trinkwasserversorgung zu finden... Och nö! Echt jetzt?
Das Paar hat gleich an der Tankstelle gegenüber, in der sich auch die Information für das Børgefjell befindet, zwei Leute aufgetan die sie im Auto bis zum nächsten Bahnhof mitnehmen so das sie noch am gleichen Tag nach Hause kommen. Da sie noch Essen von ihrer Tour übrighaben und es nun nicht mehr brauchen drücken sie es mir in die Hand und fahren mit den besten Wünschen für die weitere Tour von dannen.
Und schon wieder so nette Leute. Und irgendwie immer Glück im Unglück.

Aber was nun? Erstmal stell ich meinen Rucksack in der Information ab und sehe es in der Tankstelle Turmat (also richtig Outdoortürennahrung) zukaufen gibt. 1. Punkt abgehakt!
Jetzt geht es zurück zum Supermarkt den wollte ich zwar eigentlich erst frisch geduscht plündern, aber was soll's? Es geht auch so. Nach dem ich alles für Frühstück und zwischendurch und ein bisschen Frisches für heute Abend zusammengetragen habe und an der Kasse stehe, werde ich von einem der Mitarbeiter befragt ob ich wohl Norge på langs gehe? Seine Frau hätte ihn schon angerufen, dass da jemand über die Landstraße gewandert kommt... Natürlich geb ich mich zu erkennen und Klage ihm gleich noch mein Leid mit dem geplatzten Traum von der warmen Dusche. Zu meiner Überraschung meint er jedoch das sei gar kein Problem und er müsse da nur ein paar Anrufe tätigen und ich nur mal kurz hier warten. Ok, denk ich... Mal sehen was jetzt passiert... Es stellt sich heraus das ich mit dem Mann dem Besitzerin des Gjestegårds gesprochen habe und an der Tür eigentlich ein Schild hängt man müsse nur anrufen und schon würden sich die Türen öffnen... Herrlich!!! Doch noch eine Dusche! Das Leben ist schön!

Am nächsten Tag lege ich dann gleich noch einen Ruhetag ein denn die Post öffnet erst um 10:00 und das Boot das mich über den Namsvatnet ins Børgefjell bringen soll geht Punkt 14:00 leider liegen aber noch ca. 15 km zwischen Post und Boot und das unter 3,5 Stunden zugehen dass ist mir grad einfach zu stressig.
Also nach der Post nochmal in den Supermarkt um die Naschereien aufzufüllen und dann ordentlich faulenzen!
Nur das Paket hängt immer noch im Zoll und laut Post kann man da leider nur warten. Na toll! Am Wochenende passiert erstmal nix und dann hab ich wieder keinen Empfang. Aber ärgern bringt auch nichts. Wenn ich wieder "online" bin entscheide ich einfach neu.

1 Kommentar:

  1. Hallo Rike, ich stelle fest, Post ist wohl auf der ganzen Welt gleich langsam. Aber schön, dass Du immer wieder nette und hilfsbereite Menschen triffst.
    Beste Grüße aus Berlin

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