Montag, 26. September 2016

Umbukta -> Ny-Sulitjelma

02.09.2016 bis 13.09.2016

Obwohl das Frühstück heute früher angesetzt ist und die Motivation hoch... Gute Unterhaltung kann dazu führen, dass so ein Frühstück ewig dauert. Aber warum nicht? Wann hab ich das schon mal?
Spät und völlig überfüllt geht es dann Richtung Sauvasshytta. Sonne und dunkle Wolken lassen die Landschaft dramatisch schön aussehen.
Und Irgendwie komme ich heute aus dem Quatschen gar nicht mehr raus. Erst treffe ich auf einen Schweizer der den E1 in Etappen geht und mich schon mit den Wissen begrüßt dass ich ans Nordkapp will (was sich hier alles so rumspricht...), dann auf eine norwegisch britische Wandergemeinschaft die Hütten "sammelt" und natürlich werden Erfahrungen mit Wegen in der Gegend und über Ausrüstung ausgetauscht. Naja... Und als es dann bei der Hütte angekommen anfängt zu nieseln, die Aussicht einfach umwerfend und der Tag schon so weit fortgeschritten ist, bleib ich einfach da.
Einsam wird es aber nicht. Eine Damenrunde auf Wochenendausflug gesellt sich am Abend dazu. Für mich wird es aber trotzdem nicht extra lang denn schließlich muss es morgen dann wirklich mal weitergehen und so verschlaf ich leider mein erstes Polarlicht :-(
Denn mich zu wecken haben sich die Damen dann doch nicht getraut... Aber es wird ja noch die ein oder andere Chance geben denn demnächst geht es hinein in den Polarkreis!
In den nächsten Tagen meint es das Schicksal im großen und ganzen sehr gut mit mir. Hier und da spendiert mir jemand ein Tütenessen lässt mich an seinem Abendessen teilhaben oder übersieht großzügig die Hinweisschilder dass kein Essen in den Hütten zurückgelassen werden darf. Der absolute Knüller ist aber, dass ich auf dem Wanderweg direkt an einer Wegmarkierung eine Dose mit Rentiergulasch finde! Irre! Die gehört natürlich mir und wird am Abend sofort verspeist!
Ein kleiner Stimmungsdämpfer kommt dann mal wieder von der Post... Das Paket ist durch den Zoll, eine Adressänderung wurde auch vorgenommen. Nur leider mit der falschen Adresse. Aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund bin ich bei der norwegischen Post in Nordli und nicht in Sulitjelma registriert. Dummerweise ist das Paket schon im Versandzentrum als ich anrufe um den Fehler korrigieren zu lassen und wenn das System einmal arbeitet ist es nicht mehr auf zu halten. Es muss jetzt also wirklich bis Nordli und dann kann dort handschriftlich die Adresse geändert werden. Das kann dauern... Und so wird es wieder spannend ob das Paket wirklich rechtzeitig in Sulitjelma ankommt.







Wandertechnisch geht es jetzt bei allen Wettern weiter. Bester Sonnenschein und strömender Regen wechseln sich ab. Leider erwische ich beim überqueren des Polarkreises gerade den Regen und so werden trotz großer Freude diesen Meilenstein erreicht zu haben die Fotos in größter Eile geschossen und dann erstmal rein in die trockene Hütte direkt dahinter.




Ein weiteres Highlight ist definitiv der Beginn der Jagtsaison für (oder eigentlich auf) Schneehühner so viele Menschen sind mir im Fjell bisher nur in Ronedane in der Hauptsaison begegnet und die hatten nicht alle einen Hund und ein Gewehr bei sich. Ich hab zwar mit allen ein nettes kurzes Schwätzchen gehalten aber trotzdem blieb die Frage ob Rundumleuchte oder zumindest eine Warnweste keine so schlechte Idee für die heutige Etappe wären...

In jedem Fall ist es nicht mehr weit bis zur nächsten Post, das ist Antrieb genug aber ein Wetterbericht der für den Tag meiner Ankunft in der Hütte quasi gleich "neben" der Post (die liegt 5 km weiter im Tal) eine Wetterwarnungen vor lokalen starken Regenfällen und Wind bis 15 m/s ansagt lässt mich dann richtig flitzen. Dumm nur das ich am Nachmittag mein GPS bei einer Pause liegen lasse und es erst 5 km später merke... Fast 2 Stunden kostet mich die Aktion. Soooo dooooffff! Und ein noch früheres Aufstehen wird nötig damit ich rechtzeitig in einer schützenden Hütte ankomme.








Am nächsten morgen bin ich dann 6:45 Uhr Abmarsch bereit und bin froh zur Mittagszeit endlich die Schotterstraße zu erreichen auf der ich nach Ny-Sulitjelma (so heißt die Hütte) gelangen kann. Schon beim überqueren der letzten Bergzuges habe ich mich gelegentlich hinter einem Stein verstecken müssen um nicht weggeweht zu werden, jetzt benötige ich die ganze Breite der Straße (also immer Auto oder ich, beide in Bewegung haben wirklich keinen Platz!). Aber ich komme sicher in der Hütte an. Erst am späteren Nachmittag kommen die Böen die die Hütte wackeln lassen und das sind sicher nicht bloß 15 m/s...

Ich will die Sache hier mal abkürzen: das Paket kommt trotz zweier "Ruhetage" (am zweiten Tag fällt eine Schulklasse ein) nicht rechtzeitig in Sulitjelma an und ich muss doch wieder shoppen gehen. Mit der Hilfe vieler netter Menschen muss ich jedoch kein einziges Mal den Weg zwischen Supermarkt bzw. Post und Hütte vollständig zu Fuß zurücklegen und das sind immerhin 5 km und etliche Höhenmeter in eine Richtung (hier nochmal ein riesiges Dankeschön an Fibe!!! Er hat mir einfach so sein Auto geliehen. Ich bin der festen Überzeugung das wäre mir zu Hause nicht passiert!).

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